Wie die Hubertus-Stube zu ihrem Namen kam

 

Es war im Jahr 1999, nach einer Planungszeit von 5 Jahren sollte endlich mit dem Bau des neuen Schützenhauses begonnen werden. Doch zuvor musste die Auffahrt, der „Schützenpfad“ verbreitert werden, was Bauarbeiten an der Bruchsteinmauer, die den Hang unterhalb der Festwiese stützt, nach sich zog. Direkt am unteren Ende der Auffahrt wurde eine Nische in die Mauer eingelassen, es war geplant, dass in dieser Nische eine hölzerne Figur des Hl. Hubertus platziert werden sollte.

Wer diese Stelle kennt, weiß, dass dieser Plan nie ausgeführt wurde, weil eine Holzfigur im Freien nicht von langer Lebensdauer wäre.

Im Jahr 2000 konnte dann endlich mit dem Neubau begonnen werden. Zahlreiche Gewerke wurden an ortsansässige Handwerker vergeben, allerdings war auch im erheblichen Umfang Eigenleistung durch die Schützen eingeplant.

Nun ereignete es sich aber, dass einer unserer Schützenbrüder, von Beruf Drechslermeister und handwerklich sehr begabt, sich krankheitsbedingt nicht an den Bauarbeiten beteiligen konnte. Knapp 2 Monate fehlte er wegen Krankenhausaufenthalt und einer folgenden Rehamaßnahme. Und auch danach musste er sich schonen.

Das ging ihm sehr gegen den Strich und zusammen mit seiner Ehefrau überlegte er, wie sie beide sich trotzdem am Bau beteiligen könnten. So entstand die Idee, den Schützen eine Figur des Hl. Hubertus für das Schützenhaus zu stiften.

Die beiden erinnerten sich an einen alten Freund, den Bildhauer Gerhard Passens, den sie über viele Jahre jährlich im Urlaub in Berchtesgaden getroffen hatten.

Gerhard Passens, gebürtig 1938 in Bischofswiesen, hatte die Liebe zur Bildhauerei von seinem aus Kevelaer stammenden Vater geerbt. Schon als Kind schnitzte er Krippen, bevor er diese Leidenschaft zum Beruf machte. Von 1954 bis 1958 besuchte er also die Fachschule für Holzbildhauerei in Berchtesgaden und anschließend bis 1964 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München. 1965 war er in Altamira (Spanien) an der Schaffung einer Kopie einer steinzeitlichen Höhle beteiligt, bevor er freischaffend einige Jahre In München und Berchtesgaden tätig war. Von 1975 bis 2001 arbeitete er zuerst als Fachlehrer und später als Schulleiter an der Fachschule für Schreinerei und Holzbildhauerei in Berchtesgaden. Jährliche Ausstellungen im In- und Ausland führten den Künstler bis nach Buenos Aires. Beeindruckend lesen sich seine Vita sowie sein Ausstellungsverzeichnis.

An diesen Künstler und Freund erinnerte sich nun unser Schützenbruder, er schrieb ihn an und bat um die Gestaltung einer Figur des Hl. Hubertus in Bronze. Dazu muss man wissen, dass Holzschnitzer ebenso in Stein und mit Bronze arbeiten.

Der Sohn des Künstlers, Gregor, Jg. 1974, der ebenso wie der Vater die Bildhauerei erlernt hat, studierte an der Akademie der Bildenden Künste in München und arbeitet heute in München und Buenos Aires. Er nahm den Auftrag gerne an und so kam der Hl. Hubertus nach Rhöndorf ins Schützenhaus, wo er seinen Platz über dem Kamin in der „Hubertusstube“ fand und wo er auch heute immer noch anzutreffen ist.

Die Figur aus massiver Bronze wiegt 15 kg; die Gussform wurde nach der Herstellung zerstört, so dass es sich bei „unserem“ Hubertus um ein Unikat handelt.

Der Stifter ist derzeit unser ältestes Mitglied, ihr habt es sicher schon erraten, es handelt sich um Fritz Ueberbach! Er hat sich gewünscht, dass die Figur niemals kopiert wird und dass im Falle der Auflösung des Vereins über den Verbleib der Figur gemeinsam mit ihm oder mit seinen Erben entschieden wird.


Unser Schützenhaus

Die Hubertus-Stube strahlt Gemütlichkeit und Gastlichkeit aus. Sie ist unser Clubraum und hat schon so mancher feucht-fröhlichen Feiern einen Rahmen geboten. Egal wie groß die Feier ist, bleibt immer noch ein Platz zum tanzen.

Unsere Räumlichkeiten werden auch für andere Anlässe genutzt. Kühle Getränke gibt es am Thresen mit Zapfanlage, eine Küche ist vorhanden. Wenn's draussen kalt kalt ist, sorgt der Kachelofen für wohlige Wärme. Tagungen, Besprechungen, Geburtstags- oder Weihnachtfeiern und so weiter sind hier gut aufgehoben.

Unsere Festwiese

Unsere Festwiese liegt im schönen Löwenburger Tal. Selbst in den heißen Sommern gibt es dort eine angenehm, kühle Brise. Das könnte auch der Grund dafürsein, weshalb unsere Schützenfeste immer so gut besucht sind.

Um unsere Schützenfeste feiern zu können, ist gemeinsames "Ärmel-hochkrempeln" angesagt. Das stärkt unsere Gemeinschaft und die anfallenden Arbeiten sind schnell erledigt. Hinterher freut sich jeder mit wohliger Erschöpfung auf ein kühles Bierchen zur Erfrischung.